Beschläge mit Ideen
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Verdeckt im Objekt: Das BaSys-Band, das die Glastür dreht

Die Technik bei einer Glastür zu verstecken, scheint paradox. Und doch hat der Baubeschlaghersteller Basys aus Kalletal diese Herausforderung angenommen. Mit dem verdeckt liegenden Band „Pivota DX Glass“ bereitete er das Fundament für die Entwicklung eines Komplettsystems aus Band, Schloss, Drücker und Zarge, das sich der transparenten und filigranen Ästhetik von Glasdrehtüren minimalistisch und dezent unterordnet. Glaskeil aus Würzburg gehörte zu den ersten Verarbeitern, die das System in mehreren Büroobjekten unter unterschiedlichen Anforderungen an Funktion und Design einsetzte. Die Glaserei sorgte aber auch dafür, dass es im engen Austausch mit dem Hersteller in objekttauglicher Qualität ausreifen konnte.

 

BAU, München, im Januar 2017. Die Bartels Systembeschläge GmbH zeigt den Prototypen eines verdeckt liegenden Bandes für Ganzglastüren. Basys adaptiert damit bewährte, bereits CE-zertifizierte Technik: Das Band eignet sich für Standardzargen und deckt mit fräsgleichen Scharnierdimensionen gleich mehrere Tragfähigkeiten ab. Das Rahmenteil verschwindet wie üblich in der Zarge, das Flügelteil in einem mit der Glastür dauerhaft fest verschraubten Kasten. Quasi im Vorbeigehen gewinnt das Produkt die Aufmerksamkeit von Sebastian Boos.

 

Boos ist Betriebsleiter der Glaskeil Glasbau GmbH & Co. KG in Würzburg, die mit ihrer Kernkompetenz in der Glasveredelung und -montage Projekte im Laden-, Yacht- und Caravanbau plant, aber auch Tischler, Schreiner und private Endkunden mit Flachglasprodukten beliefert. Boos interessiert sich in erster Linie für das Band, fragt mit Blick auf den Einsatz seiner Trennwandsysteme in Büros aber auch nach einem dazu passenden, abschließbaren Schloss mit Türdrücker sowie nach der farblichen Abstimmung der einzelnen Komponenten mit der Zarge – Anstoß für den Baubeschlaghersteller Basys, sein „Pivota DX Glass“ zum objektgeeigneten System auszubauen.

 

Das eigene Büro ist der beste Showroom

 

Bei Glaskeil will man umgehend wissen, wie sich das Band montieren lässt und wie es sich in der Praxis funktional und optisch bewährt. So stattet das Unternehmen kurzerhand die Trennwände in den eigenen Büros in der Nürnberger Straße in Würzburg mit dem neuen Beschlagsystem aus. Montieren lässt es sich auf bewährtem Wege ohne Veränderung der Zargenkonstruktion. Glaskeil setzt hauptsächlich auf Aluminiumzargen. Auch der von Basys gelieferte Bandaufnahmekasten und der Schlosskasten sind aus massivem Aluminium gefertigt. Das Material bietet vielfältige Oberflächengestaltungsmöglichkeiten mit dem Pulverbeschichtungsverfahren, so dass sich das Design fein aufeinander abstimmen lässt. Im Besprechungsraum bei Glaskeil findet sich zum Beispiel der Farbcode Anthrazit RAL 7016 – aber nicht nur auf Band und Bandkasten, Schloss und Schlosskasten, Türdrücker und Zarge. Er setzt sich auch über die Profile, Fuß- und Sockelleisten, eine Mediensäule, die Tischbeine und sogar bis hin zum Silikon durchgängig fort. „Das war die Probe aufs Exempel“, erläutert Sebastian Boos, „hier können wir nahezu perfekte Farbtreue bei allen Bauteilen demonstrieren.“

 

Aus ästhetischer und funktionaler Sicht sind dem gelernten Glaser aber weitere Aspekte wichtig, weshalb er das Bandsystem von Basys einsetzt. Es sind das geradlinige, puristische Design, die klare Formensprache von Band- und Schlossaufnahmekasten sowie der auf das Wesentliche reduzierte Materialeinsatz. Basys fräst den Bandaufnahmekasten aus vollem Block und passt ihn an die Bandgröße und die Glasstärke von acht, zehn oder zwölf Millimetern an. Das darin verdeckte „Pivota DX Glass“ trägt pro Paar bis zu 160 Kilogramm Türgewicht – für Boos ein Argument, um große, bis zu drei Meter hohe, objekttaugliche Glasdrehtüren künftig mit nur zwei statt drei Bändern realisieren zu können. Die Türen lassen sich mit dem Band bis 180 Grad öffnen, sind wartungsfrei gelagert und dreidimensional justierbar. Bei geschlossener Tür schließen Bandaufnahme- und Schlosskasten beidseitig flächenbündig mit dem Zargenspiegel ab. In geöffnetem Zustand sorgen magnetisch gehaltene Abdeckplatten für eine schraubenfreie Optik.

 

Zwölf Glasdrehtüren mit insgesamt drei verschiedenen Farbtönen realisierte Glaskeil in den eigenen Büros. Sie funktionieren als Vorzeigeobjekte im besten Sinne, dienen dem Unternehmen als Pilotprojekt für weitere kundenbezogene Aufträge in und um Würzburg.

 

Industrial styled office

 

Eines davon ist die Niederlassung von Rainer Stippel. Für seine umfassenden Hausmeisterdienstleistungen richtete er sich über zwei Etagen in einer ehemaligen Lagerhalle in der Hertzstraße ein. In Kooperation mit dem Architekten Alfred Konnerth, Mainbernheim, realisierte Glaskeil einen gläsernen, schallgeschützten Besprechungsraum im Erdgeschoss und trennte das Büro in der Galerie mit einer gleichsam schallgeschützten und absturzsicheren Glasfront von der unteren Halle ab.

 

Von der Decke des ganz im Industrial Style gestalteten Büros leuchtet auf Wunsch durch anthrazitfarbene Stahlträger Tageslicht. An diese dunkel-metallischen Akzenten passen sich Beschlagteile und Zarge der Glasdrehtür an, die sich fast unsichtbar in die Glasfront fügt. Sie ist abschließbar und in Kombination mit dem dichtschließenden Türblatt mit absenkbarer Bodendichtung schallhemmend.

 

Ruhe und Transparenz über den Dächern von Würzburg

 

Schallhemmend und abschließbar, das waren auch die Kriterien, auf die es bei Burmester & Partner, einem Planungsbüro für die technische Gebäudeausstattung, ankam. Sebastian Boos trennte hier einen Besprechungsraum und die verschiedenen Büros von dem großen Gemeinschaftsbereich mit Glaswänden ab. Die Türen schließen schalldicht, sind abschließbar und ihre Beschlagteile sowie die Zarge nehmen die Farbe der Fensterrahmen auf. Von außen durchflutet das Tageslicht großzügig alle Räume, von innen öffnet sich der Blick weit über die Stadt.

 

Architekt Roland Breunig, archicult GmbH, hatte die Aufstockung des zweigeschossigen Geschäftshauses im Würzburger Friedrich-Bergius-Ring 2018 mit der Vorgabe geplant, die vorhandene Gebäudearchitektur harmonisch weiterzuführen und die Vorteile des zusätzlichen Stockwerkes für die Nutzer herauszuarbeiten.

 

„Leider geil“

 

Bisher hat die Glaskeil Glasbau GmbH & Co. KG fünf Projekte mit dem verdeckt liegenden Bandsystem von Basys realisiert, zwei weitere liegen bereits in der Schublade. Für die individuellen Wünsche der Kunden sieht sich Sebastian Boos gut gerüstet: „Dank eigener Werkzeuge können wir spezielle Profile herstellen und sie mit verschiedenen Gimmicks versehen. Und Basys zeigt sich als Partner für die Systembeschläge genauso flexibel.“ Auf einer magnetisch gehaltenen Abdeckplatte auf einem der Bänder in seinem Büro hat Boos verewigt, was er von dem verdeckt liegenden Glastürband hält: „Leider geil“, ist darauf eingefräst.

 

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Basys hat sein für Glastüren entwickeltes „Pivota DX Glass“ zum objektgeeigneten System ausgebaut. Das Band mit Aufnahmekasten bildet mit dem Schloss samt Schlosskasten und Türdrücker sowie auf Wunsch auch mit der Zarge eine Einheit. Zwölf Glasdrehtüren mit insgesamt drei verschiedenen Farbtönen realisierte der Verarbeiter Glaskeil in den eigenen Büros. Foto: The Design Patrick Banasik, Gemünden

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Mit dem „Pivota DX Glass“ adaptiert Basys die bewährte Technik seiner verdeckt liegenden Bänder auf die Anwendung an Glasdrehtüren – mit entsprechenden Vorteilen hinsichtlich der Skalierbarkeit der Tragfähigkeit sowie der bestehenden CE-Zertifizierung. Magnetisch gehaltene Abdeckplatten sorgen für eine schraubenfreie Optik des Bandes. Foto: The Design Patrick Banasik, Gemünden

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In Kooperation mit dem Architekten Alfred Konnerth, Mainbernheim, realisierte Glaskeil bei einem Würzburger Unternehmen einen gläsernen, schallgeschützten Besprechungsraum im Erdgeschoss und trennte das Büro in der Galerie mit einer gleichsam schallgeschützten und absturzsicheren Glasfront von der unteren Halle ab. Foto: Patrick Hamacher, PH.OTOGRAPHIE, Würzburg

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Von der Decke des ganz im Industrial Style gestalteten Büros leuchtet auf Wunsch durch anthrazitfarbene Stahlträger Tageslicht. An diese dunkel-metallischen Akzenten passen sich Beschlagteile und Zarge der Glasdrehtür an, die sich fast unsichtbar in die Glasfront fügt. Sie ist abschließbar und in Kombination mit dem dichtschließenden Türblatt mit absenkbarer Bodendichtung schallhemmend. Foto: Patrick Hamacher, PH.OTOGRAPHIE, Würzburg

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Schallhemmend und abschließbar, das waren die Kriterien, auf die es bei Burmester & Partner, einem Planungsbüro für die technische Gebäudeausstattung, ankam. Glaskeil trennte hier einen Besprechungsraum und die verschiedenen Büros von dem großen Gemeinschaftsbereich mit Glaswänden ab. Die Türen schließen schalldicht, sind abschließbar und ihre Beschlagteile sowie die Zarge nehmen die Farbe der Fensterrahmen auf. Fotos: Patrick Hamacher, PH.OTOGRAPHIE, Würzburg

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Schallhemmend und abschließbar, das waren die Kriterien, auf die es bei Burmester & Partner, einem Planungsbüro für die technische Gebäudeausstattung, ankam. Glaskeil trennte hier einen Besprechungsraum und die verschiedenen Büros von dem großen Gemeinschaftsbereich mit Glaswänden ab. Die Türen schließen schalldicht, sind abschließbar und ihre Beschlagteile sowie die Zarge nehmen die Farbe der Fensterrahmen auf. Fotos: Patrick Hamacher, PH.OTOGRAPHIE, Würzburg

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Architekt Roland Breunig, archicult GmbH, hatte die Aufstockung des zweigeschossigen Geschäftshauses im Würzburger Friedrich-Bergius-Ring 2018 mit der Vorgabe geplant, die vorhandene Gebäudearchitektur harmonisch weiterzuführen und die Vorteile des zusätzlichen Stockwerkes für die Nutzer herauszuarbeiten. Foto: Patrick Hamacher, PH.OTOGRAPHIE, Würzburg

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Auf einer magnetisch gehaltenen Abdeckplatte auf einem der Bänder in seinem Büro ließ Sebastian Boos von Glaskeil verewigen, was er von dem verdeckt liegenden Glastürband von Basys hält. Foto: Basys

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