Beschläge mit Ideen
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Zwischen Sicherheit & Klangerlebnis: Türen für ein Konzerthaus im württembergischen Franken

Die Tauberphilharmonie Weikersheim versteht sich „als echtes Pilot­projekt eines akustisch wie architektonisch herausragenden Gebäudes abseits von Ballungszentren“. HENN-Architekten realisierten einen Bau, der die Ausbreitung und Nichtausbreitung von Schall und Klang fein harmonisiert. Auch Multifunktionalität und Barrierefreiheit spie­len eine Rolle. Die nachhaltige Bauweise orientiert sich an der Zukunft. Bewusst kamen Objekttüren von Neuform zum Einsatz. Großformatige Brandschutzelemente bewegen sich mit Bändern von Basys.

 

Weikersheim im Nordosten von Baden-Württemberg ist durch den Sitz der „Jeunesses Musicales Deutschland“ und ihrer Musikakademie im Schloss Weikersheim bundesweit als „Stadt der Musik“ bekannt. Bis 2019 diente die alte Stadthalle als einziger größerer Aufführungsort. Mit der Tauberphilharmonie entstand am westlichen Ufer der Tauber ein modernes Konzerthaus, das der Stadt und der Region Chancen eröffnet, Kultur vielfältig und neu zu denken.

 

Akustik, die höchsten Ansprüchen genügt

 

HENN Architekten konstruierten einen Holzbau mit Stahlbetonkern, des­sen Kubatur mit den leicht geneigten Dächern an die Haptik von Klang­körpern erinnert und auf den Inhalt des Konzerthauses verweist. Darin finden sich ein großer und ein kleiner Saal, ein Chorsaal, das Stimmzim­mer, Technik- und Lagerräume sowie Büros fürs Management. Die wan­delbare Raumgestaltung ermöglicht verschiedene Veranstaltungsformate.

 

Den Kern des Kultur- und Veranstaltungshauses bildet der große Kon­zertsaal, der dank der trapezförmigen Bühne, der konvex gekrümmten Wandpaneele und der reflektierenden Deckenelemente akustisch höchsten Ansprüchen genügt. Selbst die Heizungs- und Lüftungsanlage ist so konstruiert, dass sie nahezu geräuschlos arbeitet.

 

Optik & Funktion fein abgestimmt

 

In diesem architektonischen Konzert aus Akustik, Multifunktionalität und Barrierefreiheit spielen die Türen wichtige Rollen. Sie fügen sich nicht nur gestalterisch ins Gesamtkonzept, sondern erfüllen auch we­sentliche, ganz unterschiedliche Funktionsanforderungen und Sicherheitsaspekte.

 

Das Neuform-Türenwerk nahm die Herausforderung an und konnte die vor allem in Bezug auf Brand- und Schallschutz geforderte funktionale Diversität für sämtliche Innentüren aus Holz umsetzen. 35 T30- respek­tive T30-RS-Brandschutztüren, 20 Feucht- und Nassraumtüren sowie 20, zum Teil zweiflügelige Schallschutztüren sind stumpf ausgeführt, so dass das Türblatt bündig und harmonisch mit Zarge und Wand abschließt. Mit ihren HPL- und Echtholzoberflächen nehmen sie das Design der Wand-Akustikverkleidungen auf.

 

Die größten Türelemente kommen auf eine Höhe von drei und auf eine Breite von zwei Metern, was mit Flügelgewichten von bis zu 200 Kilo­gramm einhergeht. Dafür braucht es zuverlässige, starke und langlebige Beschläge, die sich dezent zurücknehmen und das großflächige Türende­sign für sich wirken lassen. Aus diesem Grund setzte Neuform bei einem Teil der Brandschutztüren in Übergrößen auf das verdeckt liegende Band „Pivota DX 300 3-D“ von Basys.  

 

Verdeckte Technik, anspruchsvolle Funktion

 

Mit dem „Pivota DX 300 3-D“ bleibt die Beschlagtechnik bei geschlosse­ner Tür unsichtbar, und zwar auch dann, wenn wie in der Tauberphilhar­monie die Ansprüche an die Funktion steigen. Das für den Brandschutz geeignete Band (CE- und UL-zertifiziert) weist eine Tragfähigkeit von 300 Kilogramm pro Paar auf, ist wartungsfrei gelagert und lässt sich dreidi­mensional justieren.

 

Herzstück der „Pivota DX“-Bandserie ist das exklusiv von Basys entwi­ckelte und patentierte Konstruktionsprinzip. Ein symmetrisches Vier-Arm-Gelenk leitet die Kräfte des Türflügels gleichmäßig in die Zarge. Es ist mit Kolben, die das Gelenk transversal lagern, mit den Bandkörpern verbunden. Sie lenken die auftretenden Kräfte beim Öffnen und Schlie­ßen kreisförmig in alle Richtungen. Dieses Prinzip verleiht den Türen eine leichtgängige Mechanik. Es nimmt die Flügelgewichte zuverlässig auf und sorgt in Verbindung mit dem verwendeten massiven Material – selbst bei extremen Gewichten und häufiger Nutzung – für eine hohe Stabilität. Die wartungsfreie Dauerfunktion sowohl beim Tragen des Tür­gewichtes als auch beim reibungslosen Öffnen und Schließen belegen entsprechende CE-Zertifikate.

 

Oliver Fauth, Objektberater bei Neuform, ist überzeugt von der Langle­bigkeit der Türen in dem Konzerthaus: „Durch den Einsatz hochwertiger Produkte und Werkstoffe verfügt die Tauberphilharmonie über hervor­ragende Türelemente, die den vielfältigen optischen und technischen Anforderungen lange Stand halten werden.“

 

Das Neuform-Türenwerk

 

Die Neuform-Türenwerk Hans Glock GmbH & Co. KG entwickelt, produ­ziert und vertreibt seit 1933 Türsysteme für die vielfältigen Anforderun­gen des Objektbaus. Andreas und Michael Glock führen das Familienun­ternehmen heute in dritter Generation gemeinsam mit Klaus Brandt. An zwei Standorten in Deutschland, Erdmannhausen (BW) und Zeulenroda-Triebes (TH), arbeiten mehr als 260 Menschen. Hier entstehen sowohl innovative Serienprodukte als auch individuelle Spezialanfertigungen. Neben den Funktionen für einen wirksamen Brand-, Rauch-, Schall-, Ein­bruch- oder Strahlenschutz können Neuform-Türen besondere Anforde­rungen an Barrierefreiheit, Hygiene oder hohe mechanische Beanspru­chung erfüllen. Sie sind selbst für Nass- und Feuchträume auf Langlebig­keit ausgelegt. Die Partnerschaft mit Basys währt seit mehr als 25 Jahren.

 

Facts & Figures zur Tauberphilharmonie Weikersheim

 

Bauzeit: 2017 bis 2019

Bauherr: Stadt Weikersheim

Generalplanung: HENN Architekten, München

Fachplanung Tragwerk: Merz Kley Partner, Dornbirn

Fachplanung Brandschutz: Krebs + Kiefer, Darmstadt

Fachplanung Bauphysik: IB Hausladen, Kirchheim

Fachplanung Haustechnik: IB Metzger, Weikersheim

Türenhersteller: Neuform-Türenwerk Hans Glock GmbH & Co. KG, Erdmannhausen und Zeulenroda

Möbel- und Innenausbau: Konstrukteam Schreinerei C. Hühnlein, Weikersheim

Innenausbau: Ruben Peter Ausbau GmbH, Floh-Seligenthal

 

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